Terror in der Türkei
Wer sind die Gegner der Türkei? Woher kommt der Terror in die Türkei?
Die Türkei hat schon seit seiner Gründung mit Organisationen zu kämpfen, die gegen einen Türkischen Staat sind. Diese Organisationen sind auch gegen die Demokratie in der Türkei sowie gegen einen Wirtschaftlichen Aufschwung in der Türkei. Folgende Organisationen stellen sich zur Zeit undemokratisch gegen die Regierung der Türkischen Republik und führen Waffengewalt gegen das Land aus. In Mitteleuropa spricht man auch von einem Krieg der Türkei gegen Kurden, was aber gegenüber der Ethnie Kurden eine Beleidigung darstellt. Kurden sollten nicht mit dem Terroristen der PKK bzw. PYD verwechselt werden. Ausserdem spricht man von türkischer Opposition und meint Terrororganisationen. Das führt zu einem falschen Verständnis, denn die türkische Opposition sitzt im Parlament. Unter Opposition kann man nicht Organisationen mit Waffengewalt verstehen. Folgende Organisationen sind in der Türkei verboten und dürfen nicht unterstützt werden:
- Terrororganisation PKK
- Gülen Bewegung (FETÖ)
- Islamischer Staat (IS, DAESH, ISIS, ISIL)
- Weitere Ableger der PKK (YPG, PYD, PCDK, PJAK)
- evtl. eine im Staat integrierte mafiaähnliche Organisationen (Tiefer Staat, Staat im Staat, Parallele Struktur)
Gülen-Bewegung (FETÖ)
Warum wurden zahlreiche Polizisten, Lehrer, Professoren und Richter in der Türkei suspendiert oder teilweise verhaftet? Das wurde aufgrund von jahrelanger Ermittlungen durch den türkischen Nachrichtendienst vorgenommen und auf Ende August 2016 plante man, diese Massen- Entlassungen aufgrund organisierter Korruption (siehe Abschnitt unten "Staat im Staat"). Der Nachrichtendienst geht deshalb heute davon aus, dass der Putschversuch 6 Wochen davor gerade deshalb vorbereitet und gestartet wurde, um diese Säuberung des Staatsapparates zu verhindern. Die Gülen- Bewegung (FETÖ) wollte also die von ihnen unterwanderten Staatsstellen nicht einfach aufgeben und griff dafür zu Waffengewalt.
Die Gülen Bewegung (FETÖ) wird als Drahtzieher für den Putschversuch vom 15. Juli 2016 verantwortlich gemacht, nachdem verschiedene hochrangige Putschisten den Namen Fetullah Gülen in ihren Geständnissen verlauten liessen. Zudem liefen bereits Monate zuvor Ermittlungen gegen zahlreiche Professoren, Lehrer und Richter mit der Anklage auf Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung, welche mit Fetullah Gülen und seinen Zielen in Verbindung stehen sollen. Auch von Bürgern in der Türkei gingen zahlreiche Klagen ein, weil ihre Kinder in Schulen mit speziellen Ideologien belehrt wurden, was sie nicht akzeptieren konnten. So durften sie keine Freunde mehr ausserhalb der Schule haben und Frauen die Hand nicht mehr geben. Das Gülen Netzwerk ist weltweit ausgedehnt und solche Praktiken hatte im Jahr 2012 bereits in Deutschland für Medienpräsenz gesorgt.
Die Gülen Bewegung (FETÖ) wird als Drahtzieher für den Putschversuch vom 15. Juli 2016 verantwortlich gemacht, nachdem verschiedene hochrangige Putschisten den Namen Fetullah Gülen in ihren Geständnissen verlauten liessen. Zudem liefen bereits Monate zuvor Ermittlungen gegen zahlreiche Professoren, Lehrer und Richter mit der Anklage auf Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung, welche mit Fetullah Gülen und seinen Zielen in Verbindung stehen sollen. Auch von Bürgern in der Türkei gingen zahlreiche Klagen ein, weil ihre Kinder in Schulen mit speziellen Ideologien belehrt wurden, was sie nicht akzeptieren konnten. So durften sie keine Freunde mehr ausserhalb der Schule haben und Frauen die Hand nicht mehr geben. Das Gülen Netzwerk ist weltweit ausgedehnt und solche Praktiken hatte im Jahr 2012 bereits in Deutschland für Medienpräsenz gesorgt.
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Der misslungene Militärputsch setzte dem Wirken der vom Parlament für verantwortlich erklärten Gülen-Bewegung in der türkischen Gesellschaft mit den von Staatspräsident Erdoğan und Ministerpräsident Yıldırım eingeleiteten harten Massnahmen wie massenhaften Verhaftungen und Suspendierungen sowie Enteignungen ein endgültiges Ende, nachdem nach und nach sämtliche Einrichtungen der Gülen-Bewegung geschlossen worden waren, um dieser ihre Grundlage in der Türkei vollends zu entziehen.
Auch wenn die Mehrheit der suspendierten Lehrer, Polizisten und Richter durch eine Neu-Bewerbung und mit gültiger Ausbildung und Diplom wieder in das Amt zurückkehren konnten, werden weitere Operationen gegen die Gülen-Anhänger durchgeführt. Laut türkischen Medien werden fast täglich Gülen Anhänger, vor allem Polizisten in Untersuchungshaft genommen, um der Unterwanderung und damit der Korruption im türkischen Staat ein Ende zu setzen.
Viele Gülenisten sind nach Europa geflohen und beantragten dort Asyl. Die türkische Regierung warnt und erklärte: „Die deutschen Gerichte und Behörden sollten diesen Vorgang sehr vorsichtig bewerten und die Asylbegehren von Gülen-Anhängern auf gar keinen Fall anerkennen. Sonst wird das zu einer Situation führen, die sehr schwere Folgen haben wird. Denn das Ziel Gülens ist nicht nur die Türkei.
Auch wenn die Mehrheit der suspendierten Lehrer, Polizisten und Richter durch eine Neu-Bewerbung und mit gültiger Ausbildung und Diplom wieder in das Amt zurückkehren konnten, werden weitere Operationen gegen die Gülen-Anhänger durchgeführt. Laut türkischen Medien werden fast täglich Gülen Anhänger, vor allem Polizisten in Untersuchungshaft genommen, um der Unterwanderung und damit der Korruption im türkischen Staat ein Ende zu setzen.
Viele Gülenisten sind nach Europa geflohen und beantragten dort Asyl. Die türkische Regierung warnt und erklärte: „Die deutschen Gerichte und Behörden sollten diesen Vorgang sehr vorsichtig bewerten und die Asylbegehren von Gülen-Anhängern auf gar keinen Fall anerkennen. Sonst wird das zu einer Situation führen, die sehr schwere Folgen haben wird. Denn das Ziel Gülens ist nicht nur die Türkei.
PKK
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In der Türkei leben 10-12 Mio. Kurden friedlich mit Türken zusammen. Für die Mehrheit der Kurden ist es selbstverständlich, sich in der Türkei zu integrieren. Sie sind auch politisch in allen Parteien vertreten. Rund 30% der AKP, welche aktuell eine Mehrheit im Parlament besitzt, besteht aus Kurden. Dank dieser Partei AKP wurde in den letzten 15 Jahren viel für die Rechte der Minderheiten des Landes erreicht. In der ganzen Türkei gibt es die Möglichkeit, in den Schulen Kurdisch zu lernen. Einen eigenen TV-Sender in kurdisch haben sie seit rund 12 Jahren. Die kurdische Kultur kann sich frei entfalten. Seit Erdogan ist das davor bestehende Kurdenproblem gelöst worden. Und doch spricht man in Europa weiterhin von einem Kurdenproblem. Das muss man aber differenzieren, sagt die Regierung. Wenn Europa von einem Kurdenproblem spricht, meint sie die PKK und sie hat mit Kurden nicht direkt zu tun. Dahinter steckt eine Minderheit von PKK- Terroristen, die einen eigenen Staat gründen möchten und ca. 2% der Kurden dafür missbrauchen. Die Abkürzung PKK heisst übersetzt "Arbeiterpartei Kurdistans" (kurdisch: Partiya Karkerên Kurdistanê) und ist eine sozialistisch ausgerichtete von Anfang an militante Untergrundorganisation mit Ursprung in den kurdischen Siedlungsgebieten innerhalb der Türkei. Der Begriff "Arbeiterpartei" erzeugt fälschlicherweise den Eindruck, dass die PKK eine politische, demokratische Partei sei, was aber nie der Fall war. Sie kämpft mit Waffen für eine politische Autonomie in Kurdisch besiedelter Gebiete der Türkei, teilweise auch in den angrenzenden Ländern wie dem Irak und Syrien. Die PKK und ihre militärischen Arme und Schwesternorganisationen (YPG, PYD, PCDK, PJAK) verüben Anschläge auf militärische und zivile Ziele. Ziel der PKK ist je nach Lesart die Gründung eines unabhängigen kurdischen Staates oder ein „Demokratisches Autonomes Kurdistan“ innerhalb der bestehenden Staatsgrenzen mit eigenen „nichtstaatlichen Administrationen“ (Föderation).
Geschichtlich gesehen gab es nie ein Kurdistan. Weite Bevölkerungsteile der Kurden lebten seit dem 11. Jahrhundert unter türkischem Einfluss, zunächst unter den Seldschuken und später unter dem osmanischen Reich. Zu den ersten offiziellen Beziehungen zwischen Kurden und dem osmanischen Reich kam es im Jahre 1514. Bei der Schlacht von Çaldıran nahmen die Kurden auf Seiten der Osmanen teil. Dadurch erlangten sie die Möglichkeit, ihre autonomen Herrschaftsformen im osmanischen Reich fortzuführen. Die autonome Struktur der kurdischen Fürstentümer dauerte bis ins 19. Jahrhundert, ohne zu weiteren Konflikten zu führen. Mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches fingen die Ideen an, einen eigenen Staat errichten zu wollen, nachdem die Alleierten es in Aussicht gestellt hatten.
Die Organisation PKK, welche von 1973 von Abdullah Öcalan gegründet wurde, und ihre Nachfolger werden unter anderem von der Türkei, der EU, den USA, Australien, Kanada und Deutschland als terroristische Vereinigung eingestuft und sind daher in diesen Ländern verboten. Seit Mai 2008 steht die PKK auf der Drogenhandelsliste des Foreign Narcotics Kingpin Designation Act in den USA. Die PKK wird vom deutschen Verfassungsschutz mit rund 13.000 Mitgliedern als größte „ausländerextremistische Organisation in Deutschland“ gewertet. Dabei versuche sie ihr aggressives Vorgehen im Nahen Osten durch ein friedfertiges Auftreten in Europa zu verdecken, dennoch kommt es zu gewalttätigen Ausschreitungen durch ihre Anhänger auch in Europa. Gemäß einer Analyse des Council on Foreign Relations verübte die PKK nur im Jahr 2011 insgesamt 35 Terrorakte und steht damit an Position 9 der weltweit aktivsten Terrororganisationen. Die PKK machte zu den Todesopfern von 1984 bis 1999 folgende Angaben: 42.459 Tote auf Seiten des türkischen Staates (Soldaten, Polizisten, Dorfschützer, Kollaborateure etc.); 6.671 Tote auf Seiten der PKK. Hinzu kommen 9.000 bis 10.000 Zivilisten sowie etwa 2.000 Opfer bei Kämpfen unter kurdischen Organisationen im Irak. Ihre Lager und Camps befinden sich im Norden des Irak. Die PKK kämpf auch gegen übrige Kurdische Organisationen wie z.B. der Peschmerga im Irak und Syrien, während die türkische Regierung einen friedlichen Austausch mit allen übrigen kurdischen Organisationen wie der Peschmerga pflegt. Der türkische Präsident Erdogan und Masud Barzani, der Präsident der Autonomen Region Kurdistan im Irak treffen sich regelmässig um den Terror der PKK zu besprechen und entsprechend auch im Irak zu Handeln (siehe Video).
Geschichtlich gesehen gab es nie ein Kurdistan. Weite Bevölkerungsteile der Kurden lebten seit dem 11. Jahrhundert unter türkischem Einfluss, zunächst unter den Seldschuken und später unter dem osmanischen Reich. Zu den ersten offiziellen Beziehungen zwischen Kurden und dem osmanischen Reich kam es im Jahre 1514. Bei der Schlacht von Çaldıran nahmen die Kurden auf Seiten der Osmanen teil. Dadurch erlangten sie die Möglichkeit, ihre autonomen Herrschaftsformen im osmanischen Reich fortzuführen. Die autonome Struktur der kurdischen Fürstentümer dauerte bis ins 19. Jahrhundert, ohne zu weiteren Konflikten zu führen. Mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches fingen die Ideen an, einen eigenen Staat errichten zu wollen, nachdem die Alleierten es in Aussicht gestellt hatten.
Die Organisation PKK, welche von 1973 von Abdullah Öcalan gegründet wurde, und ihre Nachfolger werden unter anderem von der Türkei, der EU, den USA, Australien, Kanada und Deutschland als terroristische Vereinigung eingestuft und sind daher in diesen Ländern verboten. Seit Mai 2008 steht die PKK auf der Drogenhandelsliste des Foreign Narcotics Kingpin Designation Act in den USA. Die PKK wird vom deutschen Verfassungsschutz mit rund 13.000 Mitgliedern als größte „ausländerextremistische Organisation in Deutschland“ gewertet. Dabei versuche sie ihr aggressives Vorgehen im Nahen Osten durch ein friedfertiges Auftreten in Europa zu verdecken, dennoch kommt es zu gewalttätigen Ausschreitungen durch ihre Anhänger auch in Europa. Gemäß einer Analyse des Council on Foreign Relations verübte die PKK nur im Jahr 2011 insgesamt 35 Terrorakte und steht damit an Position 9 der weltweit aktivsten Terrororganisationen. Die PKK machte zu den Todesopfern von 1984 bis 1999 folgende Angaben: 42.459 Tote auf Seiten des türkischen Staates (Soldaten, Polizisten, Dorfschützer, Kollaborateure etc.); 6.671 Tote auf Seiten der PKK. Hinzu kommen 9.000 bis 10.000 Zivilisten sowie etwa 2.000 Opfer bei Kämpfen unter kurdischen Organisationen im Irak. Ihre Lager und Camps befinden sich im Norden des Irak. Die PKK kämpf auch gegen übrige Kurdische Organisationen wie z.B. der Peschmerga im Irak und Syrien, während die türkische Regierung einen friedlichen Austausch mit allen übrigen kurdischen Organisationen wie der Peschmerga pflegt. Der türkische Präsident Erdogan und Masud Barzani, der Präsident der Autonomen Region Kurdistan im Irak treffen sich regelmässig um den Terror der PKK zu besprechen und entsprechend auch im Irak zu Handeln (siehe Video).
Der Staat im Staat Türkei
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So sehr die Türkischen Regierungen in der Vergangenheit sich immer wieder für Menschenrechte, Frieden, Demokratie und wachsender Wirtschaft im Lande eingesetzt hatten, wurde die Regierungsarbeit durch geheime Operationen innerhalb des Staates gestört und negativ beeinflusst. In der Türkei wird weithin davon ausgegangen, dass der Tiefe Staat bis heute eine signifikante Rolle in der türkischen Politik spielt und in der jüngeren Geschichte häufig massiven Einfluss genommen hat.
Der Begriff Tiefer Staat (türkisch: derin devlet) wird in der Türkei in der Bedeutung von Staat im Staate verwendet. Es handelt sich hier um eine Unterwanderung und Fremdsteuerung im Namen der Regierung (vergleichbar mit Mafia-Organisationen in anderen Ländern) mit Verlauf einer mehrerer Jahrzehnte gewachsene und zur bestehenden Regierung geheim gehaltene Verflechtung von Militär, Geheimdiensten, Politik, Justiz, Verwaltung. Zu diesem Einfluss zählt man heute unter anderem die beiden Militärputsche von 1971 und 1980, welche die Abschaffung der bestehenden Demokratie, Einführung einer Militärdiktatur und Durchführung der Todesstrafe in der Türkei herbeiführte.
Unter dem Türkischen Volk beklagte man sich bereits 1995 immer mehr über eine parallele Gesellschaft, in der Ungerechtigkeit herrschte, weil Kollegen mit "Vitamin B" (z.B. ohne Ausbildung und Diplom) Posten von Lehrern, Professoren, Richtern und Polizisten besetzen konnten. Diese Elite hatte immer Vorrang z.B. bei Reservationen in Hotels oder Restaurants, wenn es z.B. um den Fensterplatz oder Meerblick ging. Hatte man die richtigen Beziehungen, dann musste man nicht einmal mehr das Militär absolvieren. So Leitete ein paralleles System die gewünschten Angelegenheiten innerhalb der Staatsapparates. In einem noch unveröffentlichten Buchmanuskript mit dem Titel "Die Armee des Imam" beschrieb Ahmet Şık den Einfluss der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen, der mit Abstand einflussreichsten islamischen Bruderschaft der Türkei, die ab Mitte der 1980er Jahre Polizei und Justiz systematisch unterwandert hatte. Der darauf verhaftete Şık habe herausgefunden, so sein Anwalt Fikret İlkiz, dass bereits 80 Prozent des türkischen Polizeiapparates zur Gülen-Bewegung gehörten. Dem Buch zufolge begann die Unterwanderung in der Personalabteilung der Polizei und reichte später bis zu Ämtern der Justiz und Bildung. Şık hatte Angaben zu Beförderungen und Versetzungen von Beamten kritisiert, die der Gülen-Bewegung angehören oder ihnen kritisch gegenüberstehen.
Noch vor der Erdogan-Regierung ereignete sich 1998 im Rahmen einer Untersuchung der angeblichen Unterwanderung des Militärs durch Islamisten ein Skandal um eine Rede Gülens, die mit versteckter Kamera gefilmt und 1999 im Fernsehkanal ATV ausgestrahlt wurde. In dieser Rede forderte er seine Anhänger auf, geduldig zu arbeiten, um die Kontrolle im Staat zu übernehmen. Das waren die Worte des Predigers:
Fetullah Gülen: „Man muss die Stellen im Justiz- und Innenministerium, die man in seine Hand bekommen hat, erweitern. Diese Einheiten sind unsere Garantie für die Zukunft. Die Gemeindemitglieder sollten sich jedoch nicht mit Ämtern wie zum Beispiel denen der Richter oder Landräte begnügen, sondern versuchen, die oberen Organe des Staates zu erreichen. Ohne Euch bemerkbar zu machen, müsst Ihr immer weiter vorangehen und die entscheidenden Stellen des Systems entdecken. Ihr dürft in einem gewissen Grad mit den politischen Machthabern und mit denjenigen Menschen, die hundertprozentig gegen uns sind, nicht in einen offenen Dialog eintreten, aber ihr dürft sie auch nicht bekämpfen. Wenn sich unsere Freunde zu früh zu erkennen geben, wird die Welt ihre Köpfe zerquetschen, und die Muslime werden dann Ähnliches wie in Algerien erleben. Die Welt hat grosse Angst vor der islamischen Entwicklung. Diejenigen von uns, die sich in diesem Dienst befinden, müssen sich so wie ein Diplomat verhalten, als ob sie die ganze Welt regieren würden, und zwar so lange, bis Ihr diese Macht erreicht habt, und Ihr dann auch in der Lage seid, mit eigenen Kräften auszufüllen, bis Ihr im Rahmen des türkischen Staatsaufbaus die Macht in sämtlichen Verfassungsorganen an Euch gerissen habt.“
Kurz vor der Fernsehausstrahlung reiste Gülen angeblich aus gesundheitlichen Gründen in die USA. Vermutlich wollte er sich seiner bevorstehenden Verhaftung und einem im Jahr 2000 eingeleiteten Gerichtsverfahren wegen sogenannten Republik- oder Staatsverrats durch Abwesenheit entziehen. Bis dahin war Erdogan mit Gülen befreundet und arbeiteten Hand in Hand. Bei der Klarstellung der wahren Ziele Gülens trennten sich die Wege zwischen Erdogan und Gülen. Gülens Antrag auf Erteilung der dauernden Aufenthaltsgenehmigung in den USA, die ihm zunächst verweigert worden war, wurde 2008 mit Unterstützung von FBI und CIA schliesslich genehmigt.
Präsident Erdoğan warf 2013 mehrfach der Gülen-Bewegung Umsturzversuche vor und bekräftigte, die Bewegung betreibe einen „Tiefen Staat“, nachdem gegen Erdogan Korruptionsvorwürfe erhoben wurden. Schon Jahre zuvor überführten die Bürger von Semdinli bei einen Bombenanschlag einen Staatsbeamten, der diesen Anschlag organisiert hatte (siehe Video). Die türkische Regierung ging mit Festnahmen, Massenversetzungen und Entlassungen im Justiz- und Polizeiapparat vor und liess Gülen-Anhänger aus staatlichen Institutionen entfernen. In Europa sprach man von einer "Säuberung". Erdogan warf Gülen vor, einen "Parallelstaat" innerhalb der türkischen Verwaltung zu errichten und einen Putsch zu betreiben. Die geplante Schliessung der Gülen-Schulen, um der Bewegung die Haupteinnahmequelle zu entziehen, wurde im Juni 2015 vom Verfassungsgericht gestoppt. Im Februar 2015 erliess ein Istanbuler Gericht einen neuen Haftbefehl gegen Fethullah Gülen. Ihm wird die "Gründung und Führung einer bewaffneten Terrororganisation" vorgeworfen (FETÖ). Am 16. Juli 2016 warf Erdoğan Gülen vor, für den gescheiterten Putschversuch in der Türkei 2016 verantwortlich zu sein, was von Gülen bestritten wurde. Die Türkei verlangt seither von den USA seine Auslieferung.
Quelle: Wikipedia.de
Der Begriff Tiefer Staat (türkisch: derin devlet) wird in der Türkei in der Bedeutung von Staat im Staate verwendet. Es handelt sich hier um eine Unterwanderung und Fremdsteuerung im Namen der Regierung (vergleichbar mit Mafia-Organisationen in anderen Ländern) mit Verlauf einer mehrerer Jahrzehnte gewachsene und zur bestehenden Regierung geheim gehaltene Verflechtung von Militär, Geheimdiensten, Politik, Justiz, Verwaltung. Zu diesem Einfluss zählt man heute unter anderem die beiden Militärputsche von 1971 und 1980, welche die Abschaffung der bestehenden Demokratie, Einführung einer Militärdiktatur und Durchführung der Todesstrafe in der Türkei herbeiführte.
Unter dem Türkischen Volk beklagte man sich bereits 1995 immer mehr über eine parallele Gesellschaft, in der Ungerechtigkeit herrschte, weil Kollegen mit "Vitamin B" (z.B. ohne Ausbildung und Diplom) Posten von Lehrern, Professoren, Richtern und Polizisten besetzen konnten. Diese Elite hatte immer Vorrang z.B. bei Reservationen in Hotels oder Restaurants, wenn es z.B. um den Fensterplatz oder Meerblick ging. Hatte man die richtigen Beziehungen, dann musste man nicht einmal mehr das Militär absolvieren. So Leitete ein paralleles System die gewünschten Angelegenheiten innerhalb der Staatsapparates. In einem noch unveröffentlichten Buchmanuskript mit dem Titel "Die Armee des Imam" beschrieb Ahmet Şık den Einfluss der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen, der mit Abstand einflussreichsten islamischen Bruderschaft der Türkei, die ab Mitte der 1980er Jahre Polizei und Justiz systematisch unterwandert hatte. Der darauf verhaftete Şık habe herausgefunden, so sein Anwalt Fikret İlkiz, dass bereits 80 Prozent des türkischen Polizeiapparates zur Gülen-Bewegung gehörten. Dem Buch zufolge begann die Unterwanderung in der Personalabteilung der Polizei und reichte später bis zu Ämtern der Justiz und Bildung. Şık hatte Angaben zu Beförderungen und Versetzungen von Beamten kritisiert, die der Gülen-Bewegung angehören oder ihnen kritisch gegenüberstehen.
Noch vor der Erdogan-Regierung ereignete sich 1998 im Rahmen einer Untersuchung der angeblichen Unterwanderung des Militärs durch Islamisten ein Skandal um eine Rede Gülens, die mit versteckter Kamera gefilmt und 1999 im Fernsehkanal ATV ausgestrahlt wurde. In dieser Rede forderte er seine Anhänger auf, geduldig zu arbeiten, um die Kontrolle im Staat zu übernehmen. Das waren die Worte des Predigers:
Fetullah Gülen: „Man muss die Stellen im Justiz- und Innenministerium, die man in seine Hand bekommen hat, erweitern. Diese Einheiten sind unsere Garantie für die Zukunft. Die Gemeindemitglieder sollten sich jedoch nicht mit Ämtern wie zum Beispiel denen der Richter oder Landräte begnügen, sondern versuchen, die oberen Organe des Staates zu erreichen. Ohne Euch bemerkbar zu machen, müsst Ihr immer weiter vorangehen und die entscheidenden Stellen des Systems entdecken. Ihr dürft in einem gewissen Grad mit den politischen Machthabern und mit denjenigen Menschen, die hundertprozentig gegen uns sind, nicht in einen offenen Dialog eintreten, aber ihr dürft sie auch nicht bekämpfen. Wenn sich unsere Freunde zu früh zu erkennen geben, wird die Welt ihre Köpfe zerquetschen, und die Muslime werden dann Ähnliches wie in Algerien erleben. Die Welt hat grosse Angst vor der islamischen Entwicklung. Diejenigen von uns, die sich in diesem Dienst befinden, müssen sich so wie ein Diplomat verhalten, als ob sie die ganze Welt regieren würden, und zwar so lange, bis Ihr diese Macht erreicht habt, und Ihr dann auch in der Lage seid, mit eigenen Kräften auszufüllen, bis Ihr im Rahmen des türkischen Staatsaufbaus die Macht in sämtlichen Verfassungsorganen an Euch gerissen habt.“
Kurz vor der Fernsehausstrahlung reiste Gülen angeblich aus gesundheitlichen Gründen in die USA. Vermutlich wollte er sich seiner bevorstehenden Verhaftung und einem im Jahr 2000 eingeleiteten Gerichtsverfahren wegen sogenannten Republik- oder Staatsverrats durch Abwesenheit entziehen. Bis dahin war Erdogan mit Gülen befreundet und arbeiteten Hand in Hand. Bei der Klarstellung der wahren Ziele Gülens trennten sich die Wege zwischen Erdogan und Gülen. Gülens Antrag auf Erteilung der dauernden Aufenthaltsgenehmigung in den USA, die ihm zunächst verweigert worden war, wurde 2008 mit Unterstützung von FBI und CIA schliesslich genehmigt.
Präsident Erdoğan warf 2013 mehrfach der Gülen-Bewegung Umsturzversuche vor und bekräftigte, die Bewegung betreibe einen „Tiefen Staat“, nachdem gegen Erdogan Korruptionsvorwürfe erhoben wurden. Schon Jahre zuvor überführten die Bürger von Semdinli bei einen Bombenanschlag einen Staatsbeamten, der diesen Anschlag organisiert hatte (siehe Video). Die türkische Regierung ging mit Festnahmen, Massenversetzungen und Entlassungen im Justiz- und Polizeiapparat vor und liess Gülen-Anhänger aus staatlichen Institutionen entfernen. In Europa sprach man von einer "Säuberung". Erdogan warf Gülen vor, einen "Parallelstaat" innerhalb der türkischen Verwaltung zu errichten und einen Putsch zu betreiben. Die geplante Schliessung der Gülen-Schulen, um der Bewegung die Haupteinnahmequelle zu entziehen, wurde im Juni 2015 vom Verfassungsgericht gestoppt. Im Februar 2015 erliess ein Istanbuler Gericht einen neuen Haftbefehl gegen Fethullah Gülen. Ihm wird die "Gründung und Führung einer bewaffneten Terrororganisation" vorgeworfen (FETÖ). Am 16. Juli 2016 warf Erdoğan Gülen vor, für den gescheiterten Putschversuch in der Türkei 2016 verantwortlich zu sein, was von Gülen bestritten wurde. Die Türkei verlangt seither von den USA seine Auslieferung.
Quelle: Wikipedia.de